Nahtmaterial

Was ist Nahtmaterial?

Nahtmaterial dient zum Verschließen von Wunden und wird umgangssprachlich auch als Faden bezeichnet. Möglichst zum Gewebetyp und Einsatzbereich abgestimmt werden die Nahtmaterialien passend produziert. Die Oberflächenbeschaffenheit des Fadens bestimmt die Gleiteigenschaften. Je geringer der Widerstand, desto weniger ist das Gewebetrauma beim Gleiten.

Nahtmaterial mit rauer Oberfläche gleiten schwerer im Gewebe und hinterlassen mehr Schäden.  Im Gegensatz zu glattem Fadenmaterial verfügt es über einen höheren Saugeffekt und besitzt eine größere Knotensicherheit.

Glattes Nahtmaterial erzeugt eine höhere Spannung, eignet sich daher besser für exakte Apposionen der Wundränder. Besitzt aber eine deutlich geringere Knotensicherheit als Fäden mit rauer Oberflächenstruktur.


Resorbierbare und nicht-resorbierbare Fäden

Bei Nahtmaterial wird nach unterschiedlichen Aspekten unterschieden, beispielsweise in resorbierbares und nicht-resorbierbares Nahtmaterial.
Resorbierbare Fäden werden anhand ihrer Halbwertszeit bzw. Resorptionszeit unterschieden. Sie gibt den Zeitraum an, in dem das Nahtmaterial die Hälfte seiner Reißfestigkeit verliert. Die Fäden lösen sich nach einigen Wochen vollständig im Gewebe auf. Das Fäden ziehen entfällt! 

Wenn nicht-resorbierbares Nahtmaterial benutzt wird, müssen nach einigen Wochen oder Monaten beim Patienten die Fäden gezogen werden. Das kann in einzelnen Fällen schmerzhaft und unangenehm sein und bedeutet ein erneutes Patienten einbestellen. Nicht-resorbierbares Nahtmaterial wird meist im Bereich der Viszeral- und Thoraxchirurgie verwendet.

Weitere Unterteilungen sind in Monofilamente (xxxxxx), Polyfilamente (xxxxxx) und Pseudofilamente, sowie in syntetisches und natürliches Nahtmaterial.

Für die Verwender gibt es die Wahl beim Kauf der Produkte diese als verpackte Nadel-Faden-Kombination bereits Einsatzbereit verknüpft bzw. eingefädelt zu erwerben. Gleichwohl können Sie bei Intermed den Faden und die Nadel einzeln kaufen.

Was sind Monofile Fäden?

Monofile Fäden entstehen durch Extrusion (Schmelzspinnverfahren).
Vorteile: Glatte, geschlossene Oberfläche, keine Kapillarität, weicher Durchzug durch das Gewebe, Längselastizität

Monofile Fäden gibt es bevorzugt in dünneren Stärken. Bei dickeren Fäden verschlechtert die Drahtigkeit, die viele monofile Fäden besitzen, die Handhabung. Insbesondere lassen sie sich schlechter knoten. Monofile Fäden sind relativ empfindlich gegenüber externen Beschädigungen, z. B. das Greifen des Fadens mit Instrumenten. Die glatte, geschlossene Oberfläche sowie der völlig geschlossene Innenraum erhindern bei monofilen Fäden jegliche Kapillarität. Gleichzeitig besitzen sie die beste Gleitfähigkeit durch das Gewebe.


Geflochten und Gezwirnte Fäden 

Monofilamentbündel werden verflochten, verdreht und gezwirnt.
Vorteile: Hervorragender Knotensitz
Nachteile: Sägewirkung, Kapillarität (Gefahr von Keimverschleppung)

Multifile oder polyfile Fäden setzen sich aus vielen dünnen Einzelfilamenten zusammen. Diese können verzwirnt oder geflochten sein. Die Verzwirnung geschieht meist im sogenannten Rechtsdrall. Zu ihnen gehört z. B. die verzwirnte Seide. Alle gezwirnten Fäden besitzen einen stärker schwankenden Durchmesser. Ihre Oberfläche ist überwiegend rau. Die Längsrichtung der Einzelfasern im Faden verursacht eine relativ hohe Kapillarität. Bei den geflochtenen Fäden liegen die Einzelfilamente mehr oder
weniger quer zur Fadenlängsachse. Hierdurch wird etwa aufsteigender Flüssigkeit gleichsam der Weg erschwert. Geflochtene Fäden besitzen deshalb eine geringere Kapillarität als verzwirnte. Multifile Fäden haben eine raue Oberfläche, die den Gewebedurchzug beeinträchtigt. Andererseits ergibt sich hierdurch eine deutlich bessere Festigkeit des Knotensitzes.

Nadelaufbau

Bei den Nadeln gibt es auch verschiedene Nadelformen und Aufbauarten für unterschiedliche Einsatzbereiche zu beachten. Jede Nadel besteht aus einem Schaft, Körper und der Spitze. Diese unterscheiden sich in Oberflächeneigenschaften wie zum Beispiel dem Schliff, der den Gewebedurchzug und Traumatisierungseffekt beschreibt. Es gibt Rundkörpernadeln mit dreikantig angeschliffener Spitze, Spatulanadeln, Nadeln mit Mikrospitze und Präzisionsspitzen.


Nadelform

Unterscheidungsmerkmal, bei Intermed erhältlichen und damit gängigen Operationsnadeln, ist die Form. Meist werden gebogene Nadeln verwendet. Je nach Größe der Krümmung bezogen auf die Länge der Nadel werden gerade, halbgebogene und kreisförmige Nadeln unterschieden. Bei kreisförmigen Nadeln wird noch zusätzlich die Stärke der Biegung mit angegeben. Zur Auswahl gibt es  1/4, 3/8, 1/2 oder 5/8 Biegung (siehe Abbildung). Die Benennung für eine einheitliche Nadelnomenklatur .....


Nahtmaterialien von B.Braun


Resorbierbares Nahtmaterial

Nicht-resorbierbares Nahtmaterial

Novosyn Quick®


Dafilon®


Polyglactin 910,
kurzfristig reißfest,
resorbierbar

Polyamid 6,
nicht resorbierbar

Beschichtung:
Polyglactin 370 und
Calciumstearat

Beschichtung:
keine
Fadenaufbau:
geflochten
Fadenaufbau:
monofil
Farbe:
ungefärbt
Farben:
blau, ungefärbt, schwarz

USP       6/0 bis 2
metric   0,7 bis 5

USP       11/0 bis 5
metric    0,1   bis 7

Reißfestigkeit:
5 Tage 50%


Resorption:
nach ca. 42 Tagen


Hauptindikationen:
· Phimosen
· Episiotomien
· Schleimhäute in der Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie

Hauptindikationen:
· Hautverschluss
· Mikrochirurgie
· Ophthalmologie
· Mikrovaskuläre, neurologische Eingriffe
· Dentalchirurgie


Nahtmaterial von Ethicon

Resorbierbares Nahtmaterial


VICRYL®


Monocryl


Polyglactin 910,
kurzfristig reißfest,
resorbierbar

xxxx

Beschichtung:
Copolymer Polyglactin 370 und Calciumstearat

Beschichtung:
Copolymer von Glycolid und Epsilon-Caprolacton,
besonders glatte Oberfläche, sicherer Knotensitz,

Fadenaufbau:
geflochten

Fadenaufbau:
monofil,
resorbierbarer Synthetikfaden

Farbe:
ungefärbt

Farben:
ungefärbt

USP       6/0 bis 2
metric   0,7 bis 5

USP       11/0 bis 5
metric    0,1   bis 7

Reißfestigkeit:
· 14 Tage (Stärke 6-0 und größer) 75%
· 21 Tage (Stärke 6-0 und größer) 50%
· 21 Tage (Stärke 7-0 und kleiner) 40%
· 28 Tage (Stärke 6-0 und größer) 25%

Reißfestigkeit:
schneller Reißkraftabfall

Resorption:
56 – 70 Tagen

Resorption:
90 – 120 Tage

Hauptindikationen:
· zur Adaption von Weichgewebe und/oder Ligaturen einschließlich der Verwendung in der Ophthalmologie, für
periphere Nervennähte und Mikrochirurgie an den Gefäßen von <2mm Durchmesser.

Hauptindikationen:
· allgemeine Adaption und/oder Ligatur von Weichgewebe

· Dieses Nahtmaterial sollte aufgrund seiner Resorbierbarkeit nicht für die längerfristige Adaption von Geweben unter Belastung verwendet werden und nicht zum Bauchverschluss oder Verschluss von
Fasziengewebe verwendet werden.


Nicht-resorbierbares Nahtmaterial


PROLENE®


ETHILON®


isotaktisch, kristallin Stereoisome von Plypropylen

Polyamid 6

(Polyamid 6 entsteht durch die Polymerisation von e-Caprolactam)

Beschichtung:
xx

Beschichtung:
xxx

Fadenaufbau:
monofiler Synthetikfaden

Fadenaufbau:
monofiler Synthetikfaden

Farbe:
blau

Farben:
blau oder schwarz

USP       5/0 
metric   1

USP       verschiedene
metric   verschiedene

Reißfestigkeit:
hohe Reißfestigkeit mit einer besonders glatten Oberfläche

Reißfestigkeit:
hohe Reißfestigkeit mit einer besonders glatten Oberfläche



Hauptindikationen:
· für die Vernähung bzw. Ligatur von Weichgewebe in der Neurochirurgie, Ophthalmologie und Kardiovaskular-Chirurgie sowie für den Hautverschluss


Hauptindikationen:
· Hautnähte, da es nicht am Gewebe haftet, können Fäden leicht entfernt werden





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